Dritter Baustein: Die Kellerdeckendämmung

Darauf kommt es an

  • Alle Arten von Dämmplatten werden mit Klebemörtel, Latten oder Tellerdübeln unter der Kellerdecke befestigt. Handwerklich geübte Hauseigentümer können das in Eigenarbeit machen.
  • Selbstbauer sollten aber darauf achten, dass die Dämmplatten direkt an der Kellerdecke anliegen und nirgends Luftfugen sind. Wenn zwischen der Kellerdecke und den Dämmplatten Luft zirkuliert, mindert das den Dämmeffekt.

Stahlbeton ist besonders fest und stabil. Deswegen verwendet man dieses Material seit vielen Jahrzehnten zum Bau von Kellerdecken. Der langlebige Baustoff ist aber leider auch ein guter Wärmeleiter. Wegen dieser Eigenschaft verlieren zum Beispiel Kellerdecken älterer Einfamilienhäuser pro Heizperiode im Schnitt so viel Wärme, wie in 150 bis 300 Litern Heizöl stecken. So hohe Wärmeverluste machen alte Kellerdecken reif für eine nachträgliche Wärmedämmung.

Warum sich die Kellerdeckendämmung lohnt

Eigentümer älterer Einfamilienhäuser unterschätzen meist die Wärmeverluste der Kellerdecke. Deshalb vergessen viele die Kellerdecke zu dämmen, wenn sie Pläne zur energetischen Modernisierung ihres Hauses schmieden. Sie verzichten so auf eine Heizkostenersparnis von fünf bis zehn Prozent. Dieses Sparpotenzial ist zwar geringer als bei anderen Bauteilen der Gebäudehülle, aber immer noch hoch genug, um es nicht vernachlässigen zu dürfen.

Die Kellerdeckendämmung spart im Vergleich zur Außenwand- oder Dachdämmung deshalb weniger Energie, weil an kalten Wintertagen das umgebende Erdreich den Keller schützt. Dadurch bleiben Hauskeller meistens den ganzen Winter über ohne Heizung frostfrei. Trotzdem lohnt es sich, die Kellerdecke zu dämmen. Denn diese Aktion ist im Vergleich zur Außenwand- und zur Schrägdachdämmung viel einfacher und kostengünstiger.

Ebene Kellerdecken sind leicht zu dämmen

Fast alle Kellerdecken von Häusern aus dem vorigen Jahrhundert sind auf der Unterseite eben, sodass man sie leicht mit Dämmstoffplatten dämmen kann. Das preisgünstigste Dämmmaterial sind Polystyrolschaumplatten aus dem Baumarkt. Kaum teurer sind spezielle, im Bachfachhandel erhältliche Mineralfaserplatten für die Kellerdeckendämmung. Im Do-it-yourself-Verfahren kostet die Dämmung einer ebenen Kellerdecke pro Quadratmeter etwa 15 bis 30 Euro.

Weil das Material für die Kellerdeckendämmung relativ preiswert ist, sollte man bei der Dämmstärke nicht knausern. Wenn die Kellerräume hoch genug sind, sollten es zehn bis 15 Zentimeter sein. Vorteilhaft ist Dämmstoff mit einem Wärmeleitfähigkeitswert ("Lambda-Wert") von maximal 0,035, der effizienter dämmt als Dämmstoffe mit höheren Werten. Mit effizientem Dämmstoff in einer Plattenstärke von zwölf Zentimetern verringern sich die Wärmeverluste einer Stahlbeton-Kellerdecke im Schnitt um 70 bis 80 Prozent.

Ebene Kellerdecken lassen sich leicht durch Ankleben oder Andübeln von Dämmplatten isolieren. (Foto: Deutsche Rockwool)

In niedrigen Kellerräumen passen unter die Decke oft nur ein paar Zentimer Dämmstoff. In solchen Fällen sind hoch effiziente Dämmstoffe mit einem Wärmeleitfähigkeitswert von unter 0,030 zu empfehlen. Diese Werte erreichen zum Beispiel Platten aus extrudiertem Polystyrolschaum und aus Polyurethanschaum, der auch in Kühlschrankwänden steckt.

Schon durch ein paar Zentimeter hoch effizienten Dämmstoffs verringern sich die Wärmeverluste der Kellerdecke um 50 bis 60 Prozent. Für diese Spezialdämmstoffe muss der Hauseigentümer zwar etwas tiefer in die Geldbörse greifen, die Gesamtkosten der Kellerdeckendämmung bleiben aber im Rahmen von wenigen Tausend Euro.

Anzeichen für eine hohes Einsparpotenzial

Genauso wie bei der Dachbodendämmung verhält es sich mit dem Sparpotenzial von Kellerdeckendämmung: Je mehr Kellerdeckenfläche ein Altbau in seiner Gebäudehülle hat, um so mehr lohnt es sich zu dämmen. Eingeschossige Häuser liegen in dieser Hinsicht vorn.

Unangenehme Fußkälte im Erdgeschoss im Winter ist ein Anzeichen dafür, dass die Kellerdecke schlecht isoliert ist und gedämmt gehört.

Die vor Winterkälte schützende Funktion des Erdreichs hängt davon ab, wie stark der Keller aus der Erde herausragt. Je weniger Erdreich den Keller umgibt, desto stärker kühlt er im Winter aus und desto mehr wirkt Wärmedämmung.

Letzteres ist ebenso der Fall, wenn im Erdgeschoss viel geheizt wird, weil tagsüber das Haus bewohnt ist.

Komplizierte Kellerdecken dämmen

Manche Kellerdecken sind nicht bretteben, sondern gekrümmt. Diese sogenannten Kappendecken finden sich zum Beispiel in vielen Häusern aus der Kaiserzeit. Oder es sind unter der Kellerdecke umfangreiche Heizungs-, Warmwasser- und Abwasserleitungen installiert. Das ist in manchen Häusern aus der Zeit ab 1950 der Fall.

Wenn es die Raumhöhe des Kellers zulässt, lautet die Standardlösung für solch schwierige Fälle, eine abgehängte Decke einzuziehen. Dafür gibt es im Baufachhandel spezielle Deckensysteme. In die abhängte Decke wird Dämmstoff aus Mineralfaser- oder Zelluloseflocken eingeblasen und so die Kellerdecke lückenlos gedämmt. Diese handwerklich anspruchsvolle Arbeit sollten Fachhandwerker übernehmen.

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