Bausteingruppe Haushaltsstrom: Weshalb sich Strom sparen und erzeugen lohnen

Neue, hocheffiziente Elektrogeräte sparen abhängig vom Stromverbrauch der Altgeräte 40 bis 60 Prozent Strom.

Haushaltsstrom wird von Jahr zu Jahr teurer. In den vergangenen zehn Jahren sind die Strompreise um ca. 35 Prozent gestiegen. Ein Vierpersonenhaushalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden hat heute jährlich im Durchschnitt rund 1200 Euro Stromkosten.

Seit Jahren kommen aber auch immer effizientere Elektrogeräte auf den Markt. Informationen zur Energieeffizienz liefert dem Verbraucher das Energielabel. Bei Hausgeräten haben alle wichtigen Produktgruppen ein Energielabel: Kühl- und Gefriergeräte, Wasch- und Spülmaschinen, Wäschetrockner und Elektroherde. .

Die Bestmarke beim Energielabel ist die Effizienzklasse A+++ ("Triple-A").

Eine Kühl-Gefrier-Kombination der Energieeffizienzklasse A+++ spart bei dieser Hausgeräte-Produktgruppe am meisten Strom. (Foto: Electrolux)

Effiziente Hausgeräte kosten kaum mehr

Eine enorme Effizienzsteigerung hat es in den letzten Jahren bei Wäschetrocknern gegeben. Fast alle aktuellen Modelle arbeiten mit Wärmepumpentechnik und verbrauchen dadurch nur halb so viel Strom wie ältere Trockner mit Kondensations- oder Ablufttechnik. Wärmepumpentrockner gibt es zwar schon lange, aber sie waren früher sehr teuer. Inzwischen kosten sie kaum mehr als herkömmliche Trockner. Auch bei Waschmaschinen, Kühl- und Gefriergeräten und Geschirrspülern sind die effizientesten Modelle kaum teurer als die weniger effizienten.

Allerdings: Nicht alle Elektrogeräte erreichen die höchste Energieeffizienzklasse, zum Beispiel Flachbildschirm-Fernseher. Ein aktueller LED-Fernseher hat bestenfalls die Effizienzklasse A+. Außerdem hängt der Strombedarf bei Fernsehern stark von der Bildschirmgröße ab. Großformatige LED-Fernseher der Effizienzklasse A+, die täglich viele Stunden laufen, verbrauchen mehr Strom im Jahr als ein sparsames Hausgerät.

Stromschlucker aufspüren und ausmustern

Der kontinuierlich gesunkene Stromverbrauch bei den Hausgeräten ist für Verbraucher ein Anreiz, ältere Geräte mit hohen Betriebskosten auf den Recyclinghof zu verbannen. Damit lässt sich eine ganze Menge Stromkosten sparen. Zum Beispiel benötigen Kühl- und Gefriergeräte, die älter als zehn Jahre sind, meist doppelt so viel Strom wie aktuelle A+++-Modelle. Dadurch entstehen pro Altgerät jährlich 40 bis 60 Euro unnötige Stromkosten.

Den Stromschluckern kommt man am besten mit einem Strommessgerät auf die Spur. Das gibt es schon ab rund zehn Euro im Fachhandel. Der Strommesser zeigt an, wie viel ein Elektrogerät im Betrieb verbraucht. Den so ermittelten Verbrauchswert kann man mit den Kilowattstundenangaben auf dem Energielabel von entsprechenden Neugeräten vergleichen. Die Differenz zwischen den Werten zeigt das Sparpotenzial eines neuen Geräts.

"Stromdiebe" erkennen und abschalten

Mit einem Strommessgerät kann man auch den Stand-by-Verbrauch von kleineren Elektrogeräten wie Unterhaltungsgeräten oder Espressoautomaten messen. Hohe Stand-by-Stromverluste haben meist Kleingeräte, die vor 2010 angeschafft wurden. Bei älteren DVD-Playern können die Verluste im Stand-by-Zustand zehn bis 15 Watt betragen, was 25 bis 35 Euro Stromkosten im Jahr verursacht.

Am einfachsten lassen sich solche heimlichen "Stromdiebe" durch Steckerziehen abschalten. Leichter ist das Abschalten mit Steckerschaltern oder Steckdosenleisten. Noch komfortabler ist eine elektronisch gesteuerte Energiespar-Steckdose, die das angeschlossene Gerät im Stand-by-Betrieb automatisch vom Netz trennt.

Mit einem Strommessgerät lässt sich der Stromverbrauch von Elektrogeräten im Betrieb und im Stand-by-Zustand ermitteln.

Seit 2010 begrenzt die "Stand-by-Verordnung" der Europäischen Union die Stromverluste im Stand-by-Betrieb auf höchstens zwei Watt. 2013 wurde der Grenzwert auf ein Watt verschärft. Bei einem aktuellen DVD-Player und anderen Elektro-Kleingeräten spielt deshalb der Stromverbrauch im Stand-by-Betrieb keine große Rolle mehr - was nicht bedeutet, dass man auf ein vollständiges Abschalten von Stand-by-Geräten verzichten sollte.

Solarstrom erzeugen und nutzen

Strom aus Sonnenlicht ist in Vergangenheit ständig billiger geworden. Derzeit kostet die Kilowattstunde Strom von einer Fotovoltaikanlage auf dem Hausdach weniger als die Hälfte wie aus dem örtlichen Versorgungsnetz. Um selbst erzeugten Strom auch nachts nutzen zu können, ist allerdings ein Batteriespeicher nötig, der die Solarstromkosten wiederum nach oben treibt.

Außerdem gibt es im Winter meist zu wenig Sonnenlicht, um den Strombedarf das ganze Jahr hindurch vollständig über die Fotovoltaikanlage mit Batteriespeicher decken zu können. Dann muss Strom aus dem öffentlichen Netz diese Lücke schließen.

Mit einem Batteriespeicher für Solarstrom lassen sich deshalb nur 50 bis 80 Prozent des jährlichen Strombedarfs decken. Selbst genutzter Solarstrom macht Hauseigentümer aber unabhängiger von Preissteigerungen bei Netzstrom. Deshalb entscheiden sich immer mehr Käufer einer Fotovoltaikanlage für die Kombination mit einem Batteriespeicher.

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